Thema 1: Feedback
Feedback an unsere Teammates ist ein Investment mit welchem wir zeigen, dass sie und ihre Entwicklung uns wichtig sind.
Philosophie:
- Alle sind in einer Position Feedback zu geben
- Feedback ist ein Investment von meinen Teammates in mich
- Der Zeitpunkt und die Delivery des Feedbacks ist entscheidend
Angestrebtes Verhältnis:
TBD
Grundsatz
Belohnungen und positives Feedback für verbesserte Performance bringen wissenschaftlich bewiesen mehr als Bestrafung und negatives Feedback für Fehler.
Regression to the Norm oder “Das Dickenmann-Dilemma” (DDD)
“Bei vielen Gelegenheiten habe ich Spieler für saubere Ausführung gelobt. Beim nächsten Mal, wenn sie das gleiche versuchten, machten sie es oft schlechter als zuvor. In ebenso vielen Gelegenheiten habe ich einen Spieler verbal zurechtgewiesen, wenn er etwas schlecht ausgeführt hat, und dann macht er es beim nächsten Versuch besser.”
Der Glauben an den Effekt von negativem Feedback oder Bestrafung aufgrund dieser Beobachtung ist noch immer sehr verbreitet. Der Logikfehler dahinter kann aber ziemlich einfach erklärt werden.
- Leistung = antrainierter Skill & Talent + Glück
- Ausserordentliche Leistung = marginal mehr antrainierter Skill & Talent + viel mehr Glück
Wenn nun nur in Extremfällen gelobt oder kritisiert wird, handelt es sich dabei mit grosser Wahrscheinlichkeit um Ausreisser, welche nicht auf Skill & Talent, sondern auf Glück zurückzuführen sind. Da es unwahrscheinlich ist, dass die nächste Situation mit der gleichen Portion (Un)Glück passiert, wird die Ausführung sich tendenziell der Durchschnittsleistung anpassen. Dieses Beispiel kann in mehr Detai hier (opens in a new tab) auf den Seiten 172-175 nachgelesen werden.
Das soll nicht heissen, dass ein “Aufwecken” des Teams oder einzelner Spieler nicht möglich ist. Trotzdem soll diese Überlegung die Grundlage für unsere Feedbackkultur bilden.
Positive Interventionen/Feedback
Es gibt nichts Einfacheres, als darauf hinzuweisen, dass etwas schlecht gelaufen ist, kurz nachdem es passiert ist. Diese Info brauchen Spieler nicht, da sie es selbst mitbekommen. Es gibt nur wenige Möglichkeiten für Rückmeldungen in Trainings. Diese sollten die Spieler primär empowern und nicht auf ihre Fehler hinweisen. Achte darauf, kein positiv formuliertes negatives Feedback zu geben (z. B. jemandem sagen: “Scho easy” wenn es unnötiger Throw away war), da dies die Glaubwürdigkeit aller Rückmeldungen senkt.
Ein Artikel aus der Coaching Perspektive mit mehr Informationen zu positiven Reinforcements findest du hier (opens in a new tab)
Aufgabe
Reflektiere wie du die Rückmeldungen aus dem Rättu Feedback aufgenommen hast. Ist dein Fokus eher auf positiven oder auf Verbesserungspunkten?
Überlege dir bis zum nächsten Training, wie das Verhältnis von positiven zu negativen Feedbacks idealerweise sein sollte. Denke auch daran, welchen Effort dieses Verhältnis von allen Spielern verlangt. Höre diesen Podcast mit Liam Searles-Bohs, in dem er ab 1:15:00 für circa 2 Minuten die Darkside Feedbackkultur beschreibt. Link zur Spotifyfolge (opens in a new tab)